Akupunktur

HERKUNFT UND GESCHICHTE Die Akupunktur wurzelt in dem 4.000 Jahre alten Erfahrungsschatz chinesischer Ärzte. Aus Aufzeich­nungen, die um 1.600 v. Chr. zu datieren sind, weiß man, dass zugespitzte Bambus- und Bronzenadeln zur Behandlung verwendet wurden. Die erste schriftliche Spur ist das berühmte Buch „Huang Di Nei Jing" (ca. 300 v. Chr.), das die Weisheiten dieser Heilkunst dokumentiert. Heute bereichert die Akupunktur über alle kulturellen Grenzen hinweg die Heilungsmöglichkeiten auch der „westlichen Medizin".

HEUTE Seit 1979 empfehlen Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Akupunkturtherapie offiziell bei mehr als 40 Krankheiten. Allein in der westlichen Welt setzen über 400.000 Ärzte die Akupunktur ein. In der Schmerztherapie und bei der Heilung chronischer Erkrankungen ist die Akupunktur unverzichtbar geworden.

WIRKUNGSWEISE Die Reizung von Akupunkturpunkten ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Einsti­che mit Nadeln an genau festgelegten Punkten der Haut können Störungen im Körperinneren beseitigt oder gelindert werden. Die Akupunkturpunkte liegen auf Leitlinien, die man als Meridiane bezeichnet. In ihnen kreist nach altchi­nesischer Auffassung die so genannte Lebensenergie mit ihren Anteilen Yin und Yang. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper gleichzeitig, jedoch als Gegenpole wirksam. Ihr völliges Gleichgewicht im Organismus stellt den idealen Gesundheitszustand dar. Ein Ungleichgewicht führt auf Dauer zu Krankheit.
Wie modernste Forschungsergebnisse belegen, hemmen die feinen Akupunkturreize bereits auf Rückenmarksebene die Weiterleitung des Schmerzreizes zum Gehirn. Nach einer Akupunkturbehandlung produzieren Gehirnzentren psychisch ausgleichende, schmerzlindernde und entzündungshemmende Hormone (Endophine, Dynorphin, Enkephalin u. a.).

VORTEILE Die Akupunktur ist bei sachgemäßer Anwendung praktisch nebenwirkungsfrei. Eine besonders schmerzfreie und schonende Therapie ermöglichen speziell geschliffene Akupunktur-Einmal-Nadeln. Durch sie ist zugleich eine Übertragung von Krankheiten ausgeschlossen.

EIGENER BEITRAG Achten Sie darauf, dass Sie bei der Behandlung entspannt liegen oder sitzen. Lenken Sie sich während der Behandlung nicht ab. Konzentrieren Sie sich auf das typische De-Qi-Gefühl der Akupunktur (Wärme und leichter Druck). Vielleicht gelingt es Ihnen, den durch die Akupunktur angeregten Energiefluss in Ihrem Körper zu spüren. Auch wenn Sie nach einer Behandlung plötzlich beschwerdefrei sein sollten - schonen Sie sich unbedingt noch. Während und nach einer Akupunkturbehandlung heilt Ihr Körper: Gönnen Sie ihm hierfür Zeit und Ruhe!

DAUER UND ART DER BEHANDLUNG Eine Akupunktursitzung dauert ca. 20 Minuten. Bei akuten Schmerzen (z. B. Migräne) kann eine Akupunkturbehandlung sofort helfen. Um aber einen Langzeit­effekt zu erzielen, sind je nach Schwere und Dauer des Krankheitsbildes ca. 10 bis 12 Akupunktursitzungen in einem Rhythmus von ein bis zweimal pro Woche notwendig.

BEHANDLUNGSKOSTEN, ERSTATTUNG Die Abrechnung einer Akupunkturbehandlung über Krankenschein ist prinzipiell möglich. Abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten von bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Jahr. Privatkassen übernehmen die Kosten in den meisten Fällen komplett oder zumindest anteilig.

AUSZUG AUS DEN EMPFEHLUNGEN DER WHO

Schulter-Arm-Syndrome Rippenschmerzen (Interkostalneuralgie)
Kopfschmerzen, Migräne Sehnenerkrankungen (Tennisarm)
Gelenkschmerzen Allergische Sinusitis (Heuschnupfen)
Nikotinentwöhnung Gewichtsabnahme
Halswirbelsäulen-Syndrome Trigeminusneuralgien
Schwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus) Rheumaleiden
Bandscheiben-Beschwerden Bandscheiben-Beschwerden
Nackensteife, Muskelhärtungen Herpes-Zoster (Gürtelrose)

Akupunkturpunkte und Meridiane im Kopf- und Halsbereich:2